Peissnitz

Homing statt Cocooning

Dieses neudeutsche Schlagwort steht für den aktuellen Wohntrend, sich nicht mehr in der eigenen Wohnung abzuschotten, sondern diese als wichtigstes Naherholungszentrum zu nutzen und offen für Besucher mit Freunden und Bekannten in immer wieder sich spontan ergebenden Situationen zu teilen.

Diesem Trend entsprechend wurde die Raumaufteilung der Peissnitz vorgenommen. Insbesondere das gesamte Obergeschoss wurde in seiner Einraumphilosophie mit Erweiterungsmöglichkeit auf die Terrasse darauf abgestimmt.

Die ungewöhnliche Idee, eine Haustür sich direkt in die Wohnküche öffnen zu lassen, ermöglicht Besuchern ein spontanes, unverbindliches Vorbeischauen und ein ebenso unaufwändiges „wieder verlassen“ unter Verzicht auf ein Herausbegleiten durch Flur und Windfang. Eine im Eingangsbereich verstärkte Fussbodenheizung sorgt für ein zügiges Abtrocknen eventuell benetzter Flächen, ein automatisch zuschaltendes Heizungsgebläse kann einen eventuell eingetretenen Wärmeverlust zügig ausgleichen helfen.

Auch der Bewohner weiß die Unmittelbarkeit des Einganges zu schätzen und kann seine Einkäufe noch vor Ablegen des Mantels dort abstellen, wo sie zumeist wegzuräumen sind: in der Küche auf der breiten Arbeitsfläche des Küchentresen. Ebenso kann er Besucher bei ungestörtem Fortsetzen der Küchenarbeit an der Haustür begrüßen oder an den sich am Esstisch oder Sitzecke ergebenden Unterhaltungen teilnehmen.

Selbst im Sommer, wenn die zweiflüglige Tür fast eine komplette Wand zur Terrasse öffnet und der Wohnraum draußen eine sogar zum Teil überdachte Erweiterung um mehr als das Doppelte erfährt, bleibt der Sichtkontakt mit der Küche erhalten.

Deren Fensterausblick stellt ohnehin einen Traum dar: Direkt über der Spüle blicken zwei Fenster aus drei Metern Höhe auf den Eilbekkanal und die gegenüberliegende, vollständig begrünte Böschung. Bei Wunsch kann der Einblick durch reinigungsfreundlich in den Scheiben angeordnete Jalousien eingeschränkt oder verdeckt werden. Auf der anderen Seite kann jeder Besucher, der an der Zugangstür an der Strasse Einlass begehrt, durch die runde Eingangstürverglasung direkt in Augenschein genommen werden und nötigenfalls noch an der Strasse stehend über eine Sprechanlage vertröstet werden. Über die Terrasse hinweg spricht der Anblick der 150 Jahre alten, historisch restaurierten und verkehrsarmen Richardstrassenbrücke für sich – ein solcher Blick aus einem Wohnraum heraus beinhaltet Einmaligkeit.

Bei aller Schönheit leidet die Praktikabilität des Wohnens nicht unter dem gewählten Konzept. Der direkt neben dem Küchentresen aufgestellte Esstisch sichert kurze Wege bei der Mahlzeitzubereitung. Die benachbarte Sitzgruppe, mit dem Premium Ausblick auf die historische Richardstrassenbrücke gesegnet, kann im Sommer durch beidseitige Öffnung der Glastür auf die Terrasse erweitert werden.

Apropos Sommer: Selbst in Hamburg gelegentlich auftretende Regenschauer müssen die Außennutzung nicht einschränken: Die Terrasse ist zum Teil, die einen Meter breiten Umgänge um das gesamte Obergeschoss sind vollständig überdacht. Abfließendes Regenwasser führt durch den bewussten Verzicht auf Regenrinnen zu perlschnürartigen Wasservorhängen, die einen besonderen optischen Reiz ausmachen und den Bewohner auch solche Tage wird genießen lassen. Durch die weiten Dachüberstände bleiben sämtliche Fenster vom Regen unbenetzt und brauchen deswegen nicht einmal verstärkt gereinigt zu werden. Eine unerwünschte übermäßige Sonneneinstrahlung wird durch die weiten Dachüberstände ebenfalls unterbunden. All diese Vorteile werden übrigens auch im Wassergeschoss durch entsprechende, aber verdeckt unterhalb der Umgänge montierte Überstände erzielt.